Donnerstag, 28. Mai 2015

Cosi fan tutte, 27. Mai 2015, Volksoper

Warum geht das "klassische" Operpublikum eigentlich nicht in die Volksoper? Diese Aufführung der Cosi hat wieder einmal bewiesen, dass das Haus am Gürtel zu unrecht links liegengelassen wird. Auch ist bei Komödien Deutsch, vor allem wenn die Übertragung so gut ist fast die bessere Wahl. Der Zuschauer kann viel eher mitleben und die Scherze kommen wirklich besser über die Rampe.


Wir erlebten eine wundervoll schwungvolle Inszenierung. Es begann mit einer Probensituation und rutschte so allmählich und sehr gelungen in das Stück hinein. Die Ausstattung ist fast spartanisch zu nennen. Es wird dann alles schwarz/weiß, wirklich passend.


Das Volksopernorchester spielte unter Julia Jones animiert auf, die Tempi waren eher flott aber passend. Die Sänger waren darstellerisch hervorragend und sängerisch waren fast alle ausgezeichnet, obwohl es "nur" die Zweitbesetzung war. Die Männer Yasushi Hirano (Guglielmo), JunHo You (Ferrando) und Günter Haumer (Don Alfonso) sowie Anita Götz (Despina) allesamt ausgezeichnet, ganz leichte Abstriche bei Jessica Muirhead (Fiordiligi), die ihre große Arie jedoch bravourös sang. Ein bisserl schwächer war Manuela Leonhartsberger (Dorabella) jedoch immer noch sehr gut.


Wir gingen beschwingt und fröhlich nach Hause, es kam uns wesentlich kürzer vor als es gedauert hat.


Link zum Merker:
http://www.der-neue-merker.eu/wien-volksoper-cosi-fan-tutte-premiere

Quelle: Volksoper Wien









Sonntag, 24. Mai 2015

Klavierabend Ingolf Wunder, 21. Mai 2015, Mozartsaal

Ingolf Wunder ist sicher ein kommender Pinaist. Kraftvoll, aber nicht hart, auffallend sein wunderbar weicher Anschlag, geniale Läufe!
Zu Beginn die Eroica-Variationen, sehr klar konturiert, sehr konzentriert und spannend., dann leider ein zu kurzer Übergang zu Chopin Nocturnes, ich brauchte ein bisserl um mich darauf einzustellen. Die Chopin-Stücke geieten sehr lyrisch.
Nach der Pause ein Petrarca-Sonett und dann der Höhepunkt die h-Moll Sonate von Liszt. Wirklich ein tolles Erlebnis. Stupende technik, weichsts Anschläge, dazwischen eruptive Ausbrüche. Das ganze Stück in einem Guß.

Donnerstag, 21. Mai 2015

WSO, Ádám Fischer, 20. Mai 2015, Konzerthaus

Ein Abend für die Purifikation der Ohren. Mozart, Mozart und nochmals Mozart. (Haffner, Linzer und Prager Symphonie)
Wo Ádám Fischer draufsteht ist auch Ádám Fischer drin!
Er dirigierte animiert, das Orchester folgte, es war schwungvoll, spannend und wunderbar normal! So will ich Mozart hören. Die Symphoniker spielten auf, vor allem die Geiger waren in Hochform.
Auffallend war, dass in den Trios nur die Solisten gespielt, eine sehr schöne Idee - brachte auch mehr Klarheit (logisch)




Wiener Symphoniker, Orchester
Ádám Fischer, Dirigent
Programm
Wolfgang Amadeus Mozart
Symphonie D-Dur K 385 «Haffner-Symphonie» (1782)
Symphonie C-Dur K 425 «Linzer Symphonie» (1783)
***
Symphonie D-Dur K 504 «Prager Symphonie» (1786)

Mittwoch, 20. Mai 2015

Mussorgsky Dis-Covered, 19. Mai 2015, Mozartsaal

Der Abend fing ein wenig ungewöhnlich an, er wurde nämlich mit folgendem Programm angekündigt:

Dann kam eine Ankündigung von Tscho Theissing, dass auch im verkauften Programm nur Informationen zu den Künstlern stehen. Daher erklärte er die Programmabfolge, sehr angenehm.
Also, da ist wohl alles schiefgegangen!

Das war aber auch das letzte, dann hörten wir eine wundervolle Performance zwischen Klassik (Mussorgsky) und Jazz, herrliche Lieder dazwischen und alles Kompositionen mit/über russische Musik, vornehmlich Mussorgsky. Grandiose Musiker, neben Elisabeth Kulman vor allem Georg Breinschmid und Arkady Shilkloper, der neben Horn auch Trompete und Alphorn spielte. Ein ungemein stimmiger Abend auf höchstem Niveau.
Man merkt auch, das Kulman russisch wirklich kann!



Von der Konzerthaushomepage

 «Mussorgski Dis-Covered»

Nach ihrem Liederabend im Juni 2014, in dem Elisabeth Kulman mit dem Ensemble Amarcord Wien Wagner und Verdi von einer etwas anderen Seite, nämlich in Bearbeitungen für Streicher, Akkordeon und Klavier, beleuchtete, kommt sie nun im Mai wieder in den Mozart-Saal – und diesmal ist Mussorgsky dran: In dem Programm «Mussorgsky Dis-Covered» wird sie sich tonarten-übergreifend mit dem Komponisten auf neuarrangierte Weise auseinandersetzen. Mit dabei sind diesmal Kontrabassist Georg Breinschmid, Pianist Antoni Donchev, Tscho Theissing (der für die Arrangements zuständig ist und Geige spielt) sowie Arkady Shikloper am Horn. Mit ihrer Liebe zur russischen Sprache sowie zur slawischen Volksmusik und zum Volkstanz ist Elisabeth Kulman eine ideale Botschafterin, diese Lieder bodenständig und feurig zu interpretieren






















Montag, 18. Mai 2015

Das Konzert (Hermann Bahr), 17. Mai 2015, Akademietheater



Zum zweiten Mal in dieser Inszenierung, diesmal noch besser. Mein Eindruck war, dass alles besser eingespielt ist und die Pointen leichter funktionieren.
Vor allem Stefanie Dvorak war nicht mehr so übertrieben ganserlhaft, sondern passte sehr gut ins Ensemble.


siehe auch
http://flohwien.blogspot.co.at/2015/02/das-konzert-hermann-bahr-9-februar-2015.html
bzw.


http://www.der-neue-merker.eu/wien-akademietheater-das-Konzert
Zur Kritik von Renate Wagner sei anzumerken, dass die sowohl Regina Fritsch als auch Stefanie Dvorak sich im Verhältnis zur Premiere sehr gebessert haben dürften

Mittwoch, 13. Mai 2015

Belcea-Quartet, 12. Mai 2015, Mozartsaal

Das Belcea - Quartett bleibt uns ja auch nächstes Jahr erhalten.
Leider konnte ich mich gestern nicht so richtig konzentrieren.
Beim Beethoven-Trio konnte der Sekundgeiger Axel Schacher auch einmal zeigen, dass er wunderbar spielt und auch führen kann. (Corina Belcea soll lt. Ansage noch ihr Baby gestillt haben!!)
Dann ein sehr schöner Webern, nach der Pause Brahms op.67, alles ausgezeichnet dargeboten.










Interpreten
Belcea Quartet, Streichquartett
Corina Belcea, Violine
Axel Schacher, Violine
Krzysztof Chorzelski, Viola
Antoine Lederlin, Violoncello
Programm
Ludwig van Beethoven
Streichtrio c-moll op. 9/3 (1798)
Anton Webern
Fünf Sätze für Streichquartett op. 5 (1909)
***
Johannes Brahms
Streichquartett Nr. 3 B-Dur op. 67 (1875)

Samstag, 2. Mai 2015

Eugen Onegin, 1. Mai 2015, Staatsoper

Das ganze Werkel kam erst langsam auf Touren, das erste Bild war ganz gut, aber noch relativ uninspiriert,ab dem 2. Bild (Briefarie)  war es dann wunderbar musikalisch und spannend. Langrée hat dann sehr schön, fast kammermusikalisch spielen lassn. Die Saönger waren alle sehr gut, besonders hervorzuheben Jongmin Park als Fürst Gremin, seine Arie war wirklich vom feinsten. Peter Mattei (Onegin) sang wunderbar, ein bisserl fehlt im die Strahlkraft in der Höhe, Charles Castronovo als Lenski hat mir außer bei seiner großen Arie, die wirklich berührend war, nicht so gut gefallen, Maija Kovalevska als Tatjana hat eine sehr jugendliche Stimme, das passt sehr gut zur Rolle, im letzten Akt wäre mehr Durchschlagskraft  wünschenswert.
Insgesamt wieder ein sehr schöne Abend