Freitag, 28. Juni 2019

Otello, 27. Juni 2019, Staatsoper

Repertoire wäre es sehr gut gewesen, für eine Premierenbesetzung ein bisserl zu wenig. Dirigat von Myung-Whun Chung sehr gut, nicht zu laut, schön begleitet, aber nicht mitreissend. Das Ärgernis des Abends war Aleksandrs Antonenko, schmierig ausgeschaut, mäßig gespielt und auch komisch gesungen, in der Höhe meist sehr eng und gepresst, bei einigen Phrasen war man froh, dass der Ton überhaupt gekommen ist. Vladislav Sulimsky ein guter Jago, aber nicht überragend, das Credo war fad, er war erst bessser in der Traumerzählung. Überhaupt war es nach der Pause viel besser.
Zum Positiven:
Olga Bezsmertna mit feinster Stimme, ruhig, berührend das Lied von Weide und das Ave Maria!
Die anderen waren alle ausgezeichnet, besonders Jinxu Xiahou und Jongmin Park, der immer besser wird.
Ein Otello ohne Otello ist halt doch nicht das Wahre - er ist dann auch nicht vor den Vorhang gekommen!!!!!



Dirigent  Myung-Whun Chung 
Regie  Adrian Noble
Ausstattung  Dick Bird
Bühneneffekte  Basil Twist
Licht  Jean Kalman
Kampfmeister  Malcolm Ranson
Regieassistenz  Joanne Pearce

Otello Aleksandrs Antonenko 
Desdemona Olga Bezsmertna 
Jago Vladislav Sulimsky 
Emilia Margarita Gritskova 
Cassio Jinxu Xiahou 
Roderigo Leonardo Navarro 
Lodovico
Jongmin Park
Montano Manuel Walser 

Montag, 24. Juni 2019

Vadim Repin & friends, 23. Juni 2019, Mozartsaal


Ein sehr solistischer und russischer Abend. Der Brahms sehr "fett" gespielt, aber virtuos und s beabsichtigt. Ein wenig ungewohnt , aber sehr schön. Der Dvorak nach der Pause auch sehr slawisch und unterhaltsam!

Interpreten
Vadim Repin, Violine
Nikita Boriso-Glebsky, Violine
Maxim Rysanov, Viola
Alexandre Kniazev, Violoncello
Denis Kozhukhin, Klavier
Programm
Johannes Brahms
Klavierquintett f-moll op. 34 (1865)
***
Antonín Dvořák
Klavierquintett A-Dur op. 81 (1887)

Mittwoch, 19. Juni 2019

Klavierabend Emanuel Ax, 18. Juni 2019, Mozartsaal

Ein wunderschöner Abend. Sehr feiner Anschlag, interessant, aber nicht irgenwie spektakulär sondern heimelig.
Alte Schule!

Interpreten
Emanuel Ax, Klavier
Programm
Emanuel Ax zum 70. Geburtstag
Johannes Brahms
Rhapsodie h-moll op. 79/1 (1879)
Rhapsodie g-moll op. 79/2 (1879)
George Benjamin
Piano Figures (–2006)
Robert Schumann
Fantasiestücke op. 12 (1837)
***
Maurice Ravel
Valses nobles et sentimentales (1911)
Frédéric Chopin
Nocturne H-Dur op. 62/1 (1846)
Mazurka G-Dur op. 50/1 (1842)
Mazurka As-Dur op. 50/2 (1842)
Mazurka cis-moll op. 50/3 (1842)
Andante spianato et Grande Polonaise brillante Es-Dur op. 22 (1830–1835)

Montag, 17. Juni 2019

ORF RSO Wien / Repin / Mustonen, 16. Juni 2019, Konzerthaus

Ein interessanter ABend, die Stücke von Sofia Gubaidulina waren recht schön, haben mich aber nicht vom Sessel gerissen. Der Schubert sehr intensiv, aber von Andres Mustonen viel zu langsam, eigentlich schleppend dirigiert, echt ärgerlich! Von Allegro bzw Andante con moto war weit und breit nichts zu hören!!

Interpreten
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Vadim Repin, Violine
Andres Mustonen, Dirigent
Programm
Sofia Gubaidulina
Märchenpoem (1971)
Franz Schubert
Symphonie Nr. 7 h-moll D 759 »Unvollendete« (1822)
Sofia Gubaidulina
Dialog: Ich und Du. Konzert für Violine und Orchester Nr. 3 (2018)

Mittwoch, 12. Juni 2019

Don Pasquale, 11. Juni 2019, Staatsoper

Nach der schweren Kost am Vorabend ein gelungener leichter Abend mit Donizetti! Spritziog und leicht verlief der Abend mit ausgesprochen guten Leistungen. Enrique Mazzola konte von Anfang an das Orchester animieren. Die Sänger trugen dann in Spiel und Gesang das ihre dazu bei.
Dmitry Korchak gefiel mir (noch) besser, er hatte diesmal auch die Höhen. Orhan Yildiz leichtfüßig und  -stimmig, Roberto De Candia beste Italianitá, Irina Lungu leichtstimmig.
Alle köstlich im Spiel.

Die Wiener Oper kann auch Donizetti!

Karl Masek
Manfred A. Schmid

Dirigent  Enrique Mazzola 
Regie  Irina Brook
Bühne  Noëlle Ginefri-Corbel
Kostüme  Sylvie Martin-Hyszka
Licht  Arnaud Jung
Choreographie  Martin Buczko

Don Pasquale Roberto De Candia 
Ernesto Dmitry Korchak 
Malatesta Orhan Yildiz 
Norina Irina Lungu 
Notar Wolfram Igor Derntl 

Dienstag, 11. Juni 2019

Die Frau ohne Schatten, 10. Juni 2019, Staatsoper

Wir waren tief beeindruckt. Selbst die hohen Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Viereinhal Stunden Spannung pur. Es war wahrscheinlich gut, nicht in der Premiere gewesen zu sein. Es wirktle alles rund und zusammenpassend. Eine teilweise sehr schöne Inszenierung, ohne Höhepunkte und spezieller Deutung. Für das Repertoire sicher sehr gut passend. Aber mit einigenschönen Ideen, jedoch nicht allzu vielen.
Christian Thielemann war der König des Abends. Es war erstaunlich, was er alles aus dem Orchster herausholen konnte. Die Soli (Cello, Violine) waren so was von schön. Er ließ meistens sehr leise spielen, was der Durchsichtigkeit zugute kam, aber dazwischen (selten) trumpfte das Orchester auch auf. Es kann auch laut spielen. Dazu eine exquisite Besetzung, die wir allerdings nicht mehr lange haben werden. Die Karriere der meisten Primarii neigt sich schon dem Ende zu. Sie sind schon alle über fünfzig
Nach dem Programmzettel:
Stephen Gould etwas unbedankt mit der doch kleineren Rolle, die er perfekt ausführte.
Camilla Nylund, eine eher lyrische Kaiserin, wunderbar klar,
Evelyn Herlitzius, darstellerisch am intensivsten, ihre Stimmer war nicht immer rein, aber immer überzeugend und mit vollem Einsatz
Wolfgang Koch, sehr (fast zu) ruhig, aber mit samtener Stimme
Nina Stemme, großartig und heerrlich mit unendlicher Kraft, dazu wunderschön!
Wolfgang Bankl ein gewichtiger Gesiterbote.

Der Rest wird pauschal gelobt. Es ist jetzt so, dass die Staatsoper auch die kleinsten Rollen erstklassig besetzen kann!

Karl Masek

Dominik Troger
Renate Wagner
Manfred A. Schmid
Heinrich Schramm-Schiessl
Klaus Billand

Dirigent  Christian Thielemann 
Regie  Vincent Huguet
Bühne  Aurélie Maestre
Kostüme  Clémence Pernoud
Licht und Video  Bertrand Couderc
Dramaturgie  Louis Geisler

Der Kaiser Stephen Gould 
Die Kaiserin Camilla Nylund 
Die Amme Evelyn Herlitzius 
Geisterbote Wolfgang Bankl
Barak Wolfgang Koch 
Sein Weib Nina Stemme 
Hüter der Schwelle des Tempels Maria Nazarova 
Stimme eine Jünglings Benjamin Bruns 
Stimme des Falken Maria Nazarova 
Stimme von oben Monika Bohinec 
Der Einäugige Samuel Hasselhorn 
Der Einarmige Markus Pelz
Der Bucklige Thomas Ebenstein 
1. Dienerin Ileana Tonca 
2. Dienerin Mariam Battistelli 
3. Dienerin Szilvia Vörös 
1. Stimme der Ungeborenen Ileana Tonca 
2. Stimme der Ungeborenen Mariam Battistelli 
3. Stimme der Ungeborenen Virginie Verrez 
4. Stimme der Ungeborenen Szilvia Vörös 
5. Stimme der Ungeborenen Bongiwe Nakani 
1. Solostimme Ileana Tonca 
2. Solostimme Mariam Battistelli 
3. Solostimme Virginie Verrez 
4. Solostimme Szilvia Vörös 
5. Solostimme Bongiwe Nakani 
6. Solostimme Zoryana Kushpler 

Wiener Symphoniker / Kavakos, 7. Juni 2019, Konzerthaus

Diesmal war es kein Nachteil, dass der Solist dirigiert hat. Leonidas Kavakos interagierte auch sehr viel mit dem aktiven Konzertmeister der Symphoniker. Er spielte wunderbar und das Orchester begleitete ihn auch ausgezeichnet. Es war vom ersten Moment an spannend und interessant.
Nach der Pause ein großartiger Brahms. Luzide und klar! Warme Töne, aber nie ein pastos!
Obwohl so bekannte Werke gespielt wurden, konnte man immer Neues entdecken.

Interpreten
Wiener Symphoniker
Leonidas Kavakos, Violine, Dirigent
Programm
Felix Mendelssohn Bartholdy
Konzert für Violine und Orchester e-moll op. 64 (1844)
***
Johannes Brahms
Symphonie Nr. 1 c-moll op. 68 (1876)

Freitag, 7. Juni 2019

Florian Boesch, 6. Juni 2019, Mozartsaal

Leider war der Abend nicht so gut, wie seine letzten Auftritte. Aber es war Jammern auf sehr hohem Niveau. Florian Boesch ist ein Sänger der extrem vom Text her interpretiert. Besonders der Brahms hat unter der extremen Dynamik gelitten, er war mal zu laut, mal zu leise. Es wurde dann beim Liszt besser. Das Schönste waren dann die Zugaben.
Ich erfuhr, dass er das Programm komplett neu einstudiert hat.
Malcom Martineau spielte himmlisch!



Interpreten
Florian Boesch, Bassbariton
Malcolm Martineau, Klavier
Programm
Johannes Brahms
Vier ernste Gesänge op. 121 (1896)
Franz Liszt
Ein Fichtenbaum steht einsam S 309/1 (1855 ca.)
Du bist wie eine Blume S 287 (1840 ca.)
Einst S 332 (1878)
Im Rhein, im schönen Strome S 272/2 (1855)
Vergiftet sind meine Lieder S 289/3 (1844)
Die Loreley S 273/2 (1854–1856)
Gebet S 331 (1878)
Über allen Gipfeln ist Ruh S 306/2 (Zweite Fassung) (1848/1859)
***
Robert Schumann
Zwölf Gedichte op. 35 »Kerner-Lieder« (1840)
Zugabe:
Robert Schumann
Hör ich das Liedchen klingen op. 48/10 (Dichterliebe) (1840)
Mondnacht op. 39/5 (Liederkreis) (1840)

Donnerstag, 6. Juni 2019

Manon, 5. Juni 2019, Staatsoper


Unter dem animierten und sehr sängerfreundlichen Dirigat von Frédéric Chaslin hatten wir einen sehr schönen Abend. Juan Diego Florez singt wunderschön, er hat halt die Höhen wirklich drauf. Seine Stimme ist nicht wirklich französisch. Nino Machaidze war mit Abstrichen, vor allem ihrer rauher Mittellage geschuldet, ausgezeichnet (ab dem 3. Akt). Die junge Unschuld vom Land ist sie nicht!
Sehr unterhaltsam die drei Damen! Dan Paul Dumitrescu mit warmer Stimme. Adrian Eröd ausgezeichnet als Bösewicht. Michael Laurenz und Clemens Unterreiner sind sehr gute Comprimarii!
 Es brauchte ein wenig, bis die ganze Angelegenheit in Scwung gekommen ist.


Johannes Marksteiner
Heinrich Schramm-Schiessl
Manfred A. Schmid

Dirigent  Frédéric Chaslin 
Inszenierung  Andrei Serban
Ausstattung  Peter Pabst

Manon Lescaut Nino Machaidze 
Chevalier Des Grieux Juan Diego Flórez 
Graf Des Grieux Dan Paul Dumitrescu 
Lescaut Adrian Eröd 
Guillot de Morfontaine Michael Laurenz 
Brétigny Clemens Unterreiner 
Poussette Ileana Tonca 
Javotte Svetlina Stoyanova 
Rosette Zoryana Kushpler 

Dienstag, 4. Juni 2019

Ansgar Schlei, 2. Juni 2019, Jesuitenkirche - Die goldene Stunde

Die goldene Stunde ist ein besinnlicher Abgesang an das Wochenende.
Erst ein schöner Bach, dann ein etwas spröder Jehan Alain und zum Abschluß eine wunderbare hochromatische Sonate von Alexandre Guilmant.
Ansgar Schlei spielte sehr schön. Nachher noch lange mit ihm gesprochen.


Quatuor Mosaïques / Hughes, 3. Juni 2019, Mozartsaal

Lauter unbekannte Werke. Als erstes ein schöner Haydn, dann eine ausgesprochen schön gesungene Kantate von Haydn, ein Lamento der Ariadne. Sehr schöne runde und warme Stimme.
Nach der Pauser ein unterhaltsamer Donizetti, dann von Puccini das Andante sehr stimmungsvoll, die anderen beide eher Schülerarbeiten.
Das Quartett spielt sehr gut, ein bisserl mehr Pep wäre angebracht

Interpreten
Ruby Hughes, Sopran
Quatuor Mosaïques
Erich Höbarth, Violine
Andrea Bischof, Violine
Anita Mitterer, Viola
Christophe Coin, Violoncello
Programm
Joseph Haydn
Streichquartett G-Dur Hob. III/29 (1771)
Arianna a Naxos »Ariadne auf Naxos«. Kantate Hob. XXVIb/2 (1789 spätestens)
***
Gaetano Donizetti
Streichquartett Nr. 17 D-Dur
Giacomo Puccini
Streichquartett »Crisantemi«. Alla memoria di Amadeo di Savoia, Duca d'Aosta (1890)
Scherzo a-moll (1880–1883 ca.)
Fuge A-Dur (Drei Fugen für Streicher) (1881–1883)

Montag, 3. Juni 2019

Wiener Symphoniker / Buchbinder »play & conduct«, 1. Juni 2019, Konzerthaus


Buchbinder liegt mir nicht. Auch das Dirigieren als Solist bringt Qualitätsverluste
Der erste Satz vom Haydnkonzert zerfiel nach seinem Einsatz, dann wurde es besser. Der Mozart war gut, aber nicht den Erwartungen entsprechend. Beim Beethoven war mir eigentlich fad.

Interpreten
Wiener Symphoniker
Rudolf Buchbinder, Klavier, Leitung
Programm
Joseph Haydn
Konzert für Klavier und Orchester D-Dur Hob. XVIII/11 (1784 vor)
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester C-Dur K 503 (1786)
***
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur op. 15 (1795–1798)

Aus der Wiener Zeitung:

Dass sich das Konzept eines dirigierenden Pianisten bewähren kann, hat Daniel Barenboim mit der Staatskapelle Berlin gezeigt. Dass es aber auch Schwierigkeiten birgt, liegt in der Natur der Sache. Bei der Erfolgs-Kombination Buchbinder-Symphoniker werden beide Potenziale ausgeschöpft, jenes des Gelingens wie jenes des Strauchelns.
Wobei die eigentlichen Wermutstropfen des Abends weniger dem vereinzelt vorhandenen Auseinanderdriften geschuldet sind als mehr der kaum vorhandenen musikalischen Eigeninterpretation Buchbinders. Denn schon in Haydns Konzert für Klavier und Orchester in D-Dur, das er zwar sehr rund und flüssig spielt, aber eben routiniert "abspult", fehlt es doch an Charisma. Mozarts C-Dur-Konzert gestaltet er da nuancierter, hier funktioniert auch das Zusammenspiel mit den Instrumentalsolisten tadellos. Dass er hier eine eigene Kadenz spielt, verdeutlicht noch seine interpretatorische Ambition in Sachen Mozart. Bei Beethoven C-Dur-Konzert allerdings rutscht er wieder gefährlich in die Nähe der Teilnahmslosigkeit; nur mit Mühe kann man bei Wiederholungen Variationsreichtum erkennen. Immerhin: Wenn das Orchester gestaltet, erwächst ein Hauch von Poetik.
 

Dantons Tod, 29. Mai 2019, Staatsoper


Diese Vorstellung war noch besser, es war auch die Dritte in der Serie. Sonst nichts Neues


siehe auch:
Vorstellung vom 22. Mai



Dirigent Michael Boder
Regie und Licht Josef Ernst Köpplinger
Bühnenbild Rainer Sinell
Kostüme Alfred Mayerhofer
Choreographische Mitarbeit Ricarda Regina Ludigkeit
George Danton Tomasz Konieczny
Camille Desmoulins Benjamin Bruns
Hérault de Séchelles Michael Laurenz
Robespierre Thomas Ebenstein
Lucile Olga Bezsmertna
Saint Just Peter Kellner
Herman Clemens Unterreiner
Simon Wolfgang Bankl
ein junger Mensch Wolfram Igor Derntl
1. Henker Wolfram Igor Derntl
2. Henker Marcus Pelz
Julie Szilvia Vörös
eine Dame Ildikó Raimondi
ein Weib Lydia Rathkolb