Mittwoch, 12. Oktober 2016

Klavierabend Trifonov, 11. Oktober 2016, Konzerthaus








Ein sehr junger Pianist (Jg. 1991) mit stupender Technik (das haben wohl jetzt alle). Sehr pointiertes Spiel, wunderbares und weiches piano, oft spielt er den Bass als Vorschlag, wirkt manieriert.
Das Programm war etwas eigenartig. Vor der Pause die Kinderszenen wunderbar, die Toccata brillant, die Kreisleriana sehr gut, aber dieses Stück ist irgendwie fad (wurde wieder bestätigt)
Nach der Pause die herrlichen Präludien und Fugen von Schostakowitsch, da hätte ich gerne mehr gehört, zum Abschluß ein Feuerwerk des Feuervogels.
Es war ???, aber mir hat etwas gefehlt!


Vielleicht wirft die Kritik in der Wiener Zeitung ein genaueres Bild auf mein Nichtverstehen:
Von Christoph Irrgeher
Klavier-Shootingstar Daniil Trifonov im Konzerthaus.


Daniil Trifonov bahnt sich seinen Weg auf der Überholspur: Gerade einmal 25, hat der Pianist schon den ersten Preis beim Tschaikowski-Wettbewerb gewonnen, einen Vertrag mit der Deutschen Grammophon im Sack und Klassik-Stars wie Sir Simon Rattle und Christian Thielemann als Bühnenpartner.
Im Wiener Konzerthaus steht Trifonov dagegen auf der Bremse - oder richtiger gesagt auf dem Pedal, dem man am Dienstag fast temposenkende Wirkung attestieren wollte. Schumanns "Kinderszenen", zu Beginn gereicht, öffnen das Tor zu einer fast Handke-artigen Innerlichkeit: zartfühlend, wie in Zeitlupe schaukelnd auf einem schmalen Grat zwischen Finesse und Fadesse. Trifonovs wattiges Spiel enträt nicht einer gewissen Geziertheit, ebenso wenig sein Hang zu agogischen Verwischungen: Auffällig oft zieht er die linke Hand einen Tick nach. Vor allem sein Faible für Pedalnebelbänke aber verschleiert kontrapunktische Entwicklungen. So beschränkt sich Schumanns "Kreisleriana" dann auch, bei aller Virtuosität, auf ein Psychogramm zwischen Poesie und schubhafter Manie. Der Mangel an Durchsicht geht aber vor allem zu Lasten einer Auswahl von Schostakowitschs - an Bach andockenden - Präludien und Fugen. Mit dem Zugriff des Impressionisten entwirft Trifonov zwar brillante Szenen, bleibt aber sinnfällige Gesamtarchitekturen schuldig.
Erwartungsgemäß grandios die letzten zehn Minuten des regulären Programms: Im Schlussteil von Strawinskis "Feuervogel" (in der fingerbrecherischen Klavierfassung von Guido Agosti) entstehen fulminante Klangwimmelbilder, die dem Publikum den Applaus nur so aus den Händen reißen.










Interpreten
Daniil Trifonov, Klavier
Programm
Robert Schumann
Kinderszenen op. 15 (1838)
Toccata C-Dur op. 7 (1829-1832)
Kreisleriana. Acht Fantasiestücke für Klavier op. 16 (1838)
***
Dmitri Schostakowitsch
Präludium und Fuge A-Dur op. 87/7 (1950-1951)
Präludium und Fuge a-moll op. 87/2 (1950-1951)
Präludium und Fuge D-Dur op. 87/5 (1950-1951)
Präludium und Fuge d-moll op. 87/24 (1950-1951)
Igor Strawinski
Danse infernale (L'oiseau de feu) (Bearbeitung für Klavier: Guido Agosti)
Berceuse (L'oiseau de feu) (Bearbeitung für Klavier: Guido Agosti)
Finale (L'oiseau de feu) (Bearbeitung für Klavier: Guido Agosti)

Montag, 10. Oktober 2016

Attwenger, 7. Oktober 2016, Berio-Saal




Meiner Frau hat es sehr gut gefallen, mir weniger! Vor allem, weil ich die Texte fast nicht verstanden haben.
Es war gute Musik, ein bißchen Schlagzeuglastig










Attwenger
Markus Binder, Schlagzeug, Gesang, Maultrommel
Hans-Peter Falkner, Steirische Harmonika, Gesang

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Camerata Salzburg, Currentzis, 5. Oktober 2016, Konzerthaus

Vor dem Konzert gab es ein launiges Gespräch zwischen Matthias Naske und Shane Woodborne, Cellist und Geschäftsführer der Camerata Salzburg über Geschichte der Camerata und das heutige Konzert, hauptsächlich wurde über die Dirigenten gesprochen vor allem Sandor Vegh.


Dann ein wirklich spannendes und unkonventionelles Konzert. Zu Beginn ein ätherisches und esoterisches Siegfried-Idyll. Dann das 1. Beethoven-Klavierkonzert. Das Klavier war in der Mitte im Orchester aufgestellt, was einen intensiven Kontakt zwischen Dirigent und Pianisten ermöglichte. Alexander Melnikov schaut auch Teodor Currentzis meist sehr intensiv an. Es war eine extrem Wiedergabe, spannend und ausgewogen.
Nach der Pause eine wilde Italienische, herrlich!


Insgesamt war alles etwas anders, oft wurden Nebenstimmen, speziell die Holzbläser, lauter als üblich gespielt, sodass polyphonisch klang, ausgesprochen interessant


Teodor Currentzis dirigiert tanzend, aber sehr präzise und gibt sehr viele Einsätze, auch wie er es sich vorstellt





Noch die Kritik des Standard:

Teodor Currentzis und die Camerata Salzburg: Rasereien und Idyllen


Grieche begeistert im Konzerthaus mit außergewöhnlichen Klangerlebnissen

Wien – Nachdem das Saisoneröffnungskonzert von Teodor Currentzis und seinem Ensemble MusicAeterna im Konzerthaus kaum weniger als wahnsinnig schön, anrührend und aufregend gewesen war, war man natürlich gespannt, wie sich der Porträtkünstler des Hauses mit einem anderen Orchester tun würde. Würde der Grieche mit der Camerata Salzburg harmonieren und mit ähnlich außergewöhnlichen Klangerlebnissen verblüffen wie mit seiner Truppe?
Das tat er. Von einem Bein aufs andere hüpfend, mit den flatterhaften Bewegungen seiner langen Arme einem euphorisierten Albatros gleichend, erschuf Currentzis zuerst Wagners Siegfried-Idyll neu: licht und behutsam, in zarten Pastellfarben gemalt, mit Klängen, luftig wie ein Soufflé, transparent wie ein Schleier, schwebend wie der Duft eines Parfums.

Tendenz zum Feingliedrigen

Auch Beethovens erstes Klavierkonzert tendierte trotz aller Dynamik zum Feingliedrigen, atmete den Geist des Rokoko: alles so verspielt, geziert, so delikat hier! Solist Alexander Melnikov saß inmitten der Orchestermusiker mit dem Gesicht zu Publikum und Dirigent, und der Russe zeigte sich im Kopfsatz erst etwas überfordert vom Tempo, das Currentzis vorgab. In den Folgesätzen tendierte die Musizierweise Melnikows zum Manierierten, zu bipolaren Extremen: Auf verhuschte Läufe folgten grelle Akzente. Der 43-Jährige mühte sich um spontanes Musizieren, dem die Camerata flexibel folgte. Mit Brahms' versonnenem a-Moll-Intermezzo op. 116/2 bedankte sich Melnikow für den Applaus.
Pulsierend vital dann Mendelssohns vierte Symphonie: Die Holzbläser erinnerten zu Beginn mit ihren schnellen Achtelnoten an eine gackernde Hühnerschar. Nach der Eleganz und Grandezza des Kopfsatzes beeindruckte das Ende des langsamen Satzes, ein fahler Tanz der Geister. Currentzis' Interpretationen sind sinnlich, von theatralischem Geist durchdrungen und von tänzerischem Esprit geprägt. Der Finalsatz wurde zur irrwitzigen Raserei der Furien und der Luftgeister, zum Runterkommen gab's als Zugabe Kontemplatives: Arvo Pärts Psalom. Begeisterung. (end, 6.10.2016)



Camerata Salzburg
Alexander Melnikov, Klavier
Teodor Currentzis, Dirigent
Programm
Richard Wagner
Siegfried-Idyll (1870)
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur op. 15 (1795-1798)
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Zugabe:
Frédéric Chopin
Prélude G-Dur op. 28/3 (1836-1839)
***
Felix Mendelssohn Bartholdy
Symphonie Nr. 4 A-Dur op. 90 «Italienische» (1833)
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Zugabe:
Arvo Pärt
psálom (1991)

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Liederabend Kulman, 4. Oktober 2016, Brahmssaal


Elisabeth Kulman ist eine Ausnahmekünstlerin! Herrliche große Stimme und Bühnenpräsenz.


Der Abend kam allerdings nur ein bißchen langsam in die Gänge, da die lyrischen und verhaltenen Lieder ihrer Stimme nicht so liegen und Eduard Kutrowatz zu trocken und zu wenig gesanglich spielte. Aber danach ein großer Abend! Artikulation und Textdeutlichkeit vom feinsten (ich brauchte den Text nur bei den fremdsprachigen Liedern) und besonders das Gretchen am Spinnrad war grandios, nach der Pause wunderbarer Liszt, Lieder in sechs Sprachen.
Drei Zugaben!






Interpreten

Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Interpreten Elisabeth Kulman  Elisabeth Kulman, Alt
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Interpreten Eduard Kutrowatz  Eduard Kutrowatz, Klavier


Programm:

Franz Schubert
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes An den Mond, D 259 An den Mond, D 259
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Der König in Thule, D 367 Der König in Thule, D 367
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Der Jüngling auf dem Hügel, D 702 Der Jüngling auf dem Hügel, D 702
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Der Jüngling und der Tod, D 545 Der Jüngling und der Tod, D 545
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Walzer, D 365/2 Walzer, D 365/2
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes An die Nachtigall, D 497 An die Nachtigall, D 497
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Die junge Nonne, D 828 Die junge Nonne, D 828
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Nur wer die Sehnsucht kennt, D 877/4 Nur wer die Sehnsucht kennt, D 877/4
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Gretchen am Spinnrade, D 118 Gretchen am Spinnrade, D 118
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Der Tod und das Mädchen, D 531 Der Tod und das Mädchen, D 531
-------- Pause ----------
Franz Liszt
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Vergiftet sind meine Lieder Vergiftet sind meine Lieder
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Ne brani menja, moj drug Ne brani menja, moj drug
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Der König in Thule Der König in Thule
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Enfant, si j´étais roi („Mein Kind, wär´ ich König”) Enfant, si j´étais roi („Mein Kind, wär´ ich König”)
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Ein Fichtenbaum steht einsam Ein Fichtenbaum steht einsam
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes La Perla La Perla
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Was Liebe sei? Was Liebe sei?
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Go not happy day Go not happy day
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Einst Einst
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Áldjon ég! Áldjon ég!
Erinnerung an den Vorverkaufsbeginn des Werkes Die drei Zigeuner Die drei Zigeuner

Montag, 3. Oktober 2016

Chorvereinigung St. Augustin, 2. Oktober 2016, Jesuitenkirche





Ein anderes Orchester speilte diesmal, das deutsche BundesJuristenOrchester unter Georg Dücker, er dirigierte sehr gut, allerdings war durch die komische Aufstellung die Kommunikation mit den Solisten ein bisserl schwierig. Das Orchester meist sehr gut, nur die Bläser schwächelten beim Tuba mirum. Die Streicher wirklich sehr gut, besonders der erste Pianoeinsatz im Kyrie.
Melba Ramos war großartig, herrlich ihre Stimme, vor allem mit einer profunden Tiefe, dazu Zoryana Kushpler, auch eine dunkle Stimme. Die beiden Frauen passten auch wirklich gut zusammen. Der Tenor Thorsten Scharnke hatte keine sehr schöne Stimme und vor allem keine Kraft, nach ein paar Minuten musste er alles pressen, dafür Yasushi Hirano ausgezeichnet.
Der Chor wie jetzt immer großartig. Die Libera me Fuge klar und deutlich, das Dies irae herrlich kräftig und laut!








Giuseppe Verdi: Messa da Requiem für Soli, Chor und Orchester
Solistinnen und Solisten:
Melba Ramos, Sopran
Zoryana Kushpler, Alt
Thorsten Scharnke, Tenor
Yasushi Hirano, Bass
Chorvereinigung St. Augustin
BundesJuristenOrchester
Dirigent: Georg Dücker
Choreinstudierung: Andreas Pixner

Mickisch, 2. Oktober 2016, Mozartsaal









Ein etwas anderes Konzert von Stefan Mickisch, sehr wenig gesprochen dafür umso mehr gespielt, das wieder brillant, die Musik ist mir wirklich nähergebracht worden


Interpreten
Stefan Mickisch, Klavier, Moderation
Programm
Stefan Mickisch spielt und erklärt Franz Schrekers «Der ferne Klang»
Franz Schreker
Der ferne Klang. Oper in drei Akten (Teilaufführung in Bearbeitung für Klavier) (Libretto: Franz Schreker) (1901-1910 ca.)

WSO, Halls, 1. Oktober 2016, Konzerthaus











Elias ist wirklich ein wunderschönes Werk und Mendelssohn gefällt mir immer besser.
Leider hat Matthew Halls gut, aber ein bisserl fad dirigiert, Florian Bösch war wirklich großartig und auch Michael Schade, Marlis Petersen ziemlich gut und Christianne Stotijn ganz gut.
Der Chor hat mir auch gut gefallen, besser als die letzten Male.








Wiener Symphoniker
Wiener Singakademie, Chor
Marlis Petersen, Sopran
Christianne Stotijn, Mezzosopran
Michael Schade, Tenor
Florian Boesch, Bassbariton
Ein Wiener Sängerknabe, Knabensopran
Matthew Halls, Dirigent
Programm
Felix Mendelssohn Bartholdy
Elias. Oratorium in zwei Teilen nach Worten des Alten Testaments op. 70 (1845-1847)