Günter Groissböck ist sicherlich der beste Ochs derzeit, ich glaube, ich habe auch noch nie einen besseren gehört. Eine warme Stimme, die von ganz tief bis in die Höhe immer anspricht und wunderbar klingt. Dazu spielt er einen jugendlichen und erfolgreichen Verführer dar, ein wenig einen kleinspurigen Don Juan - eine sehr passende Rollengestaltung.
Die Aufführung leidet ein wenig unter dem Dirigat von Philippe Jordan, an sich sehr gut und schön, leider, vor allem in der ersten halben Stunde viel zu laut. Wenn Groissböck unhörbar wird, liegt es wohl am Dirigenten!
Daher ist der Beginn getrübt und die beiden Damen Maria Bengtsson und Christina Bock leiden darunter. Maria Bengtsson gibt eine wunderbare Marschallin, die Monologe passen und der Verzicht ist sehr schön. Christina Bock ist ein burschikoser Octavian, der auch als Mariandl sehr herzig ist. Die Rosenüberreichung gelingt fein.
Louise Alder gibt eine selbstbestimmte und aktive Sophie, klare und feste Stimme, kein Piepsen.
Norbert Ernst gibt einen erstaunlich guter Sänger, Adrian Eröd ausgezeichnet als Faninal.
Reiner Luxus sind die kleineren Rollen - Jörg Schneider als Wirt, Thomas Ebenstein als Valzacchi, Regina Hangler als Leitmeritzerin, Wolfgang Bankl als Polizeikommisar!
Die Inszenierung flutscht und die Statisten sind sehr unterhaltsam. Hoffentlich bleibt sie uns erhalten!
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