Sonntag, 4. Dezember 2022

Die Meistersinger - Premiere, 4. Dezember 2022, Staatsoper

Endlich ein voller Erfolg.
Eine Neuinszenierung, die in allem höchst erfreulich war. Eine passende Inszenierung mit kaum Blödheiten - das Grab auf der Festwiese war unverständlich. Aber sonst durchgehend passend, ausgezeichnete Personenführung.

Philippe Jordan dirigierte ungemein diszipliniert und spannend, er hielt das ganze Werkl perfekt zusammen, erstaunlich waren die kratzenden Geigen in der Ouverture, verscwand aber dann sofort.

Der Held des Abend war Michael Volle als Sachs, er hat den ganzen Abend total im Griff, es schien, als wäre er der Spielleiter. Es ging alles so leicht von der Hand, er zeigte keinerlei Ermüdungerscheinungen. 
Er kam auch sehr sympathisch über die Rampe.

Der Beckmesser von Wolfgang Koch stand ihm kaum nach. Erfreulicherweise keinerlei Andeutung auf "jüdisch". Die Eitelkeit und Besserwisserei kam gut heraus. Im ersten Akt noch der souveräne Merker, der dann tief fällt. Herrlich komisch die Szene auf der Festwiese, wo er die "Lachnummer" ist.

Herausragend die dritte tiefe Männerstimme Georg Zeppenfeld als Pogner. 

Alle drei haben schon Sachs gesungen.

Michael Laurenz sehr gut als David und auch Christina Bock als Magdalena.

David Butt Philipp war sehr gut, aber nicht ganz so gut wie die anderen, er hat wahrscheinlich nicht die nötige Durchschlagskraft. Schönes Timbre.

Hanna-Elisabeth Müller wirklich wunderbar, "Hans Sachs, mein Freund" war toll!

Die Meistersinger sehr gut, keinerlei Schwachstellen, auffallend gut Kothner - Martin Häßler 

Riesige Stimmung und Bravo-Rufe
Einige Buhs für die Regie

Aus den Salzburger Nachrichten:
Neben Michael Volle kann Keith Warner auch mit weiteren spielfreudigen Charakterdarstellern rechnen, allen voran mit Wolfgang Koch als tragikomischer Beckmesser, der die durchwachsene Melodik seiner sprachversessenen Partie ebenso deutlich zum Erklingen bringt wie Michael Volle den Sachs. Georg Zeppenfeld gibt eindrücklich den Brautvater Pogner, David Butt Philip weiß als übereifriger Stolzing mit seinem Ständchen zu rühren, nimmt in Summe aber stimmlich nicht genug Raum ein, Hanna-Elisabeth Müller punktet in hohen Lagen, kommt von dort aber nicht ganz trittsicher herunter.

BESETZUNG 04.12.2022

Musikalische LeitungPhilippe Jordan
InszenierungKeith Warner
BühneBoris Kudlička
KostümeKaspar Glarner
LichtJohn Bishop
VideoAkhila Krishnan
ChoreographieKarl Alfred Schreiner
RegiemitarbeitKatharina Kastening
Hans Sachs, SchusterMichael Volle
Veit Pogner, GoldschmiedGeorg Zeppenfeld
Sixtus Beckmesser, SchreiberWolfgang Koch
Fritz Kothner, BäckerMartin Häßler
Walther von Stolzing, ein junger Ritter aus FrankenDavid Butt Philip
David, Sachsens LehrbubeMichael Laurenz
Eva, Pogners TochterHanna-Elisabeth Müller
Magdalene, Evas AmmeChristina Bock
Der KoboldJosef Borbely
Kunz VogelgesangJörg Schneider
Konrad NachtigallStefan Astakhov
Balthasar ZornLukas Schmidt
Ulrich EißlingerTed Black
Augustin MoserRobert Bartneck
Hermann OrtelNikita Ivasechko
Hans SchwarzDan Paul Dumitrescu
Hans FoltzEvgeny Solodovnikov
MagdaleneChristina Bock
NachtwächterPeter Kellner


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