Sonntag, 30. Juli 2023

Don Carlos, 27. Juli 2023, Klosterneuburg

Eine sehr. Her schöne Location. Der Hof hat eine ausgezeichnete Akustik

Die Inszenierung ausgezeichnet, klassische Kostüme, wenig Requisiten auf der Bühne, aber stimmig

Die gesamte Aufführung war sehr gelungen bis hervorragend. Fast alle Sänger haben mir auch gefallen, Weinhappel erst nach der Pause.
Groissböck hat sich gleichwertige Partner auf die Bühne geholt. Daher war auch das Duett mit dem Großinquisitor so toll. Die  beiden Damen wunderbar, Gritskova aktiv, Flores eine wunderbar ruhige Stimme . Der Tenor von Espiritu klar und hell!

BESETZUN, Der Tenor von Espiritu hell und klar

Sonntag, 23. Juli 2023

Siegfried, 21. Juli 2023, Festspiele Erl

 Wir haben uns sehr gefreut, dass wir die Karten geschenkt bekamen. Dann war es so eine unterhaltsame Vorstellung. Ausgezeichnete Inszenierung, im Festspielhaus wurde zusätzliche Scheinwerfer angebracht, sodaß der Prospekt fast das Bühnenbild ersetzen konnte. Im zweiten Akt ein Drache, im letzten Bild dann eine Felsenlandschaft. Die Sängerischen Leistungen wirklich durchgehend sehr gut, Abstriche beim Waldvöglein Nekhames, die den ganzen 2. Akt auf der Bühne ist. Simon Bailey war ein lockerer Wanderer, der mit allem abgeschlossen hat. Die Verführung der Erda gelingt trotz Mutantrinken mit Champagner nicht, aber er nimmt es gelassen, auch schaut er zu, wie Siegfried Brünnhilde erweckt, befriedigt, dass alles klappt. Sehr gut auch der Mim - nicht so heimtückisch wie in Wien, Alberich wohnt bei der Neidhöhle in einem abgerissenen Zelt,

Siegfried hält haus  mit seiner Stimme um im dritten Akt alles zu geben. Klare Stimme!
Die Einspringerin Marvic Monreal als Erda eine wunderbare Altstimme! Brünnhilde sehr schön, ihre Erwckungsrufr hell, stark und sicher - ohne Wackler.  

Überhaupt war der letzte Akt der Beste und verging in Sekundenschnelle


Orchester der Tiroler Festspiele Erl

Musikalische Leitung Erik Nielsen

Regie Brigitte Fassbaender

Bühnenbild & Kostüme Kaspar Glarner

Licht Jan Hartmann

Video Bibi Abel

Dramaturgie Mareike Wink

Siegfried Vincent Wolfsteiner

Mime Peter Marsh

Der Wanderer Simon Bailey

Alberich Craig Colclough

Brünnhilde Christiane Libor

Erda Marvic Monreal

Fafner Anthony Robin Schneider

Waldvogel Anna Nekhames


ERL/ Tiroler Festspiele: SIEGFRIED – Premiere

09.07.2023 | Oper in Österreich

Tiroler Festspiele Erl:  Siegfried  8.7. 2023  Prem.

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Der Wanderer (Simon Bailey) auf Inspektion bei Mime (Peter Marsh. Foto: Xiomara Bender

Bei den Tiroler Festspielen schließt sich heuer mit SIEGFRIED und GÖTTERDÄMMERUNG der Wagners Nibelungenring in der Regie von  Brigitte Fassbaender und dem Dirigat von Eric Nielsen, seit Sommer 2022 Chefdirigent des Orchesters der Tiroler Festspiele Erl. Auch bei ‚Siegfried‘ bestätigt sich wieder, daß im Passionsspielhaus, das für seinen eigentlichen Zweck nur alle 8 Jahre genutzt wird, eine packende szenische Umsetzung des Bühnenfestspiels ohne moderne Bühnentechnik auf höchstem Niveau mit also szenisch begrenzten Mitteln des Laienspieltheaters sehr wohl möglich ist. Auch die völlig andere Situation der musikalischen Wiedergabe schlägt zu Gute. Das Orchester sitzt aufsteigend hinter dem Bühnenraum und ist nur durch Paravente verdeckt, so daß es immer geahnt werden kann, auch der Dirigent ist wie eine Silhouette erkennbar. Akustisch stellt sich ein wunderbarer Mischklang ein, und die Motive fließen  fast ineinander über. Eric Nielsen hält das musikalische Gewoge bestens im Lot und kann sich auf seine großteils jugendlichen Darsteller blind verlassen. Da alles näher beisammen ist, gibt es auch keine Zeitverzögerung zwischen Dirigat und produziertem Orchesterklang, was im bayreuther Festspielhaus zum Problem werden kann. Also viel musikalisches Glück im  ‚Scherzo‘ des Nibelungenwerks, in dem auch die Entwicklung zur späten Schaffensphase des Komponisten eindrücklich herauszuhören war bei Wotans-Wanderers Niederfahrt zu Erda am Beginn  3.Akt.

In B.Fassbaenders Inszenierung hat sich Alberich ein neues Domizil ‚auf der Erde Rücken‘ gewählt, nämlich wo der Drache Fafner den Nibelungenhort bewacht. Es ist zwar nur zelt-artig, und der Böse wirft seinen anfallenden Müll wie Getränkedosen einfach heraus. Der vom Zuschauerraum auftretende Wanderer im blauen Anzug mit Speer und Hut oder die anderen Auftretenden entsorgen ihn dann wieder. Schon begleitet vom Waldvogel in fraulicher Gestalt (blaue enge Glitzerhose, Pumps,rot gefärbte Haare) kommen von der linken Seite Siegfried und Mime. Frau Waldvogel hat auch einen Mann dabei, den Tänzer Chris Wang. Spannend inszeniert die Auseinandersetzung Wanderer- Alberich in einer Art militärisch sportlicher Montur. Auch Mime erscheint zum zünftigen Stelldichein mit dem Bruder ähnlich gewandet, und muß sich vom Älteren final demütigen lassen (das avantgardistische Duett der beiden auch markant von Holzbläsern mit teils quäkenden und süffigen Tönen begleitet).Siegfried hier in grünem Pullover und beiger Weste, wenn er sich lustigen Gesellen, die ihm weiterhelfen können, erbläst. (Bühne und Kostüme: Kaspar Glarner)  Der Drache,der schon bei Szenebeginn als Riesenechse mit spitzen Nacken- und Rückenschuppen als Video die Rückwand beherrschte, taucht  dann aber auch in menschlicher Gestalt, aber mit schrecklicher Montur und flügelartigen Gebilden auf dem Rücken auf. Nach der Zerschlagung des Wotanspeers überschreitet Siegfried ein schmales rotes Feuerband und tritt in die Felslandschaft ein, die als schaum- und kristallartiger Hintergrund dargestellt ist. Auch die Erweckung Brünnhildes aus langem Schlaf und ihre Transformation vom göttlichen in ein menschliches Wesen verzögerte Entwicklung ihrer Liebe, kann Brigitte Fassbaender in fesselnde Bilder umsetzen  und abgestimmten Bewegungen der beiden zeichnen. Auch diese musikalischen Punkstücke der Erweckung und der Entwicklung zu „Leuchtender Liebe – Lachender Tod“ gerät zu phantastischer Kongruenz mit der Szene.

Die durchweg guten Sänger und Sängerinnen sind Vincent Wolfsteiner als Titelheld, der Siegfried bereits vor ca.10Jahren in Nürnberg mit großem Erfolg gesungen hat. Als Brünnhilde begeistert Christiane Libor mit hochdramatischem Sopran und der Figur angemessenem liebreichen Timbre. Den Mime gibt mit seiner großen Erfahrung an der Frankfurter Oper Peter Marsh und kann dem Mime auch ganz extrovertierte heftige Töne beimischen. Der Wanderer kommt in der Gestalt Simon Baileys ganz exzellent rüber und kann  lange baß-baritonale Bögen zaubern. Craig Colclough ist ein vielleicht etwas schräger Alberich, aber seine schwellende Ausgestaltung der Gesangslinie bei sonorem Timbre kommt der überfrachteten Figur und dem schlimmen Brüderpendant auch zu Gute bzw entgegen. Zanda Svede ist ein super Alt mit Applomb. Und der Fafner Anthony Robin Schneider findet im Tod zu einnehmenden Belcantotönen. Anna Nekhames ist ein sehr sympathisch adretter Waldvogel und singt sehr manieriert.                        

Friedeon Rosén

Jedermann - Generalprobe, 20. Juli 2023, Salzburg

Wieder eine ganz andere Inszenierung - viel nachdenklicher und ganz weit weg von Reinhardt - sehr gut hat sie uns gefallen. Besonders  Michael Maertens war großartig sowie Kreibich als Schuldknecht und vor allem als Mammon! Die Vettern waren zuviel Kalamauk, Pachner sowohl als Buhlschaft als auch als Tod super. Die Klimaaktivisten passen ganz gut, vor allem kamen sie ja auch in die Premiere, wo sie eigentlich fast mitspielten! Auch Nicole Heesters ist mir aufgefallen.

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Wie bestellt fügte sich eine Protestaktion in die Premiere des „Jedermann“ im Großen Festspielhaus: Michael Sturminger will ein Endzeitdrama inszenieren, zu dem Hofmannsthals Text allerdings nicht wirklich passt. Michael Maertens überzeugt dennoch als ermatteter Reicher, Anja Plaschg als Glaube bringt Tiefe ins Spiel, Sarah Viktoria Frick als Teufel bübischen Witz.

„Wir sind die letzte Generation!“ „Wir alle sind die letzte Generation!“ Diese Slogans riefen zugleich an mehreren Plätzen des Saals junge Menschen, indem sie aufsprangen. Schnell wurden sie von ebenso gut über das Große Festspielhaus verteilten Ordnern abgeführt. Diese Szene spielte sich just ab, während auf der Bühne das dekadente Fest Jedermanns begann, indem die fantasievoll gewandeten Gäste sich zu diesem und seiner Buhlschaft gesellten. Perfektes Timing. Perfekt getaktete Einlage. Kaum jemand im Publikum kam auf die Idee, dass sie nicht zur Aufführung gehörte, so gut passte sie.Dieser Szene entsprach auch im Inszenierungsstil gut eine andere Szene, die ebenso blitzschnell abgelaufen war, während der Tod am Plafond der Bühne seinen ersten Auftritt hatte: Ein junger Mensch schüttete hastig Farbe auf die Wand von Jedermanns Haus. Doch diese Aktion gehörte sehr wohl zur Regiearbeit von Michael Sturminger. Er hatte sich offenbar dasselbe gedacht wie die echten Kurzzeit-Demonstranten: In eine aktuelle „Jedermann“-Aufführung gehört eine Szene mit Klima-Protestierern. „Vor dem Dom liegt ein von der Sonne verbrannter Endzeitgarten“, mit diesem Satz beginnt auch die im Programmheft abgedruckte Stückbeschreibung von Dramaturgin Alexandra Althoff, Titel: „Wir dürfen nicht weitermachen wie bisher“.

So wirkte die Protestaktion völlig wie ein integrer Teil der Aufführung, die Regie könnte sich ernsthaft überlegen, sie offiziell aufzunehmen und fortan bei allen „Jedermann“-Aufführungen ablaufen zu lassen. Fragt sich nur: Wären/sind die „Bürger:innen der letzten Generation“, wie sie sich im Bekennerschreiben nennen, dazu bereit? Oder müssten sie damit befürchten, als Teil des Theaters erkannt zu werden und an aufrüttelnder Wirkung zu verlieren? Böse gefragt: Ist das nicht bereits eingetroffen? Diese Art des Protesttheaters mag in nicht theatralischem Zusammenhang, etwa im Straßenverkehr, noch störend wirken, „aufrüttelnd“ wirkt sie aber wohl ebenso wenig wie die ebenso grellen Warnhinweise auf den Zigarettenpackungen. Man hat sich daran gewöhnt.

Ähnlich übrigens wie das Theaterpublikum an die Kernaussage des „Jedermann“: Der reiche Prasser muss zwar gut eine Stunde bangen, wird aber endlich doch erlöst. Dafür sorgt bekanntlich, neben den effektvoll schwächelnden Guten Werken – nun dargestellt durch eine ganze Truppe am Boden kriechender, weiß verhüllter Gestalten -, der Glaube. Ihn spielt in Sturmingers dritter „Jedermann“-Inszenierung die zu Recht berühmte Musikerin Anja Plaschg, und sie bringt einen guten Teil des Ernstes ins Spiel, den dieses Stück auch braucht. In nonnenhaftem Habitus, mit mönchisch kahlem Kopf und rundem Bauch, furchtbar und fruchtbar, eisig und gnädig zugleich, tritt sie schon zu Beginn als Spielansagerin auf den Plan, singt auch mit der von ihren Auftritten und Aufnahmen als Soap & Skin bekannten, engelhaft reinen Stimme (wobei man den Text leider schlecht versteht). Dieser Glaube kennt keinen Spaß, nur die reine Lehre. Und wenn er sich am Ende mit den Worten „Kein Weg!“ dem Teufel in den Weg stellt, hält sie das „e“ ehrfürchtig lange aus.

Der Teufel spielt mit seinem Penis

Wie ihr Widerpart wirkt Sarah Viktoria Frick, die erst Gott spielt, wobei sie nicht, wie Hofmannsthal vorschrieb, auf dem Thron sitzt, sondern auf dem Boden liegt, offenbar ermattet von all dem sündhaften Irrwitz, der sich auf der Erde zuträgt respektive auf der Bühne, die, bedeckt von einem unsauberem, stark gewellten Teppich, ziemlich unwirtlich wirkt. Viel munterer ist sie dann als Teufel, der erst geistlichen Ornat und ein Kreuz trägt, dann beides fallen lässt und Hörner sowie einen Penis enthüllt, mit dem sie/er in Bubenart nervös spielt. Kein Fürst dieser Welt, sondern eine gefoppte Witzfigur, der der Glaube in einer rührenden Szene mitleidig über den Kopf streichelt.






LEADING TEAM
    
BESETZUNG


ENSEMBLES
  • Ensemble 021 
  • Joanna Lewis Violine
  • Barbara Erdner Bratsche
  • Ana Percevic Violoncello
  • Gernot Haslauer Kontrabass
  • Philipp Schiepek Gitarre
  • Christian Kronreif Bassklarinette
  • Lorenz Widauer Trompete
  • Robert Kainar Perkussion
  • Hannes Löschel Keyboard 

Dienstag, 18. Juli 2023

Einen Jux will er sich machen, 5. Juli 2023, Sommerfestspiele Reichenau

Unterhaltsam und komisch, ein kleiner Durchhänger Ende des ersten Aktes, sonst sehr gut.

David Oberkofler nicht der große Darsteller, es fehlt im etwas, aber Robert Meyer in alter Größe dazu auffallend gut die Tochter von Happel Paula Nocker als Christopherl.


Besetzung

m und komisch - 

Der fidele Bauer, 1. Juli 2023, Stadttheater Bad Hall

Eine gelungene Sommeroperette in Bad Hall, unterhaltsam, sehr gut gespielt und gesungen, auffalend gut neben Christoph Gerhardus der Florianer Sängerknabe. Auch Jana Stadlmayer gefiel sehr gut.

Inszenierung wirklich gelungen ohne Durchhänger 




DIE OBERÖSTERREICHER 

Mathaeus Scheichelroither Der fidele Bauer Hermann Scheidleder 

Stefan sein Sohn Christoph Gerhardus 

Annamirl seine Tochter Jana Stadlmayr 

Lindoberer Bürgermeister, Holzhändler und Wirt Michael Nowak 

Vincent sein Sohn Lukas Karzel 

 Leopold Zopf Dorfpolizist und Polizist in Wien Josef Krenmair 

Heinerle Florianer Sängerknaben Johannes Hurnaus Florian Stegfellner Valentin Werner 

Der Pfarrer Gerald Giedenbacher 

Burschen Benedikt Florian Barth Alexandre Bianque Florian Grossauer Navid Taheri 

Bühnenmusik Steirische Harmonika Stefan Bramberger 

DIE BERLINER 

Bodo von Grumov Sanitätsrat Claus Durstewitz 

Viktoria seine Frau Birgit Zamulo 

Friederike deren Großnichte Ayșe Yakut Somer 

Horst ihr Cousin Peter Andreas Landerl 

Franz Diener Gerald Giedenbacher 

DORFGEMEINSCHAFT VON ADLWANG / CHOR NOWACANTO Sopran/Alt Rita Ahorner, Johanna Janeschitz, Eva Laich, Emilia Ostermann, Anita Steinbach, Christa Freiberger, Christa Haghofer, Christl Hoflehner, Christa Mahringer, Gertrude Rabl, Ulli Ringer, Elisabeth Scholler, Anita Kloiber Tenor/Bass Hannes Maderthaner, Gerhard Silber; Joe Herber, Rudi Hofer – Hörndler, Herbert Hulla, Hans Ringer, Sebastian Ringer, Sieghard Weber, Wolfgang Wührleitner

Jupiter Poschner, 29. Juni 2023, Brucknerhaus Linz

Ein schönes Konzert, die Jupiter-Symphonie etwas extravagant, Seitenthemen sehr langsam.

Das Strauss-Konzert war ganz nett, ordentlich geblasen, aber nicht fulminant. Nach der Pause ein interessantes Konzert, ausgezeichnet gespielt.



BESETZUNG

Daniel Loipold | Horn

Bruckner Orchester Linz

Markus Poschner | Dirigent 


PROGRAMM

Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791)

Sinfonie Nr. 41 („Jupiter“) C-Dur, KV 551 (1788)


Richard Strauss (1864–1949)

Konzert für Horn und Orchester Nr. 2 Es-Dur, TrV 283 (1942)


– Pause –


Witold Lutosławski (1913–1994)

Konzert für Orchester (1950–54)