Freitag, 24. Februar 2023

ORF Radio-Symphonieorchester Wien / Julia Hagen / Rachlin, 24. Februar2023, Konzerthaus

Ein schönes Konzert, wirklich toll spielt Julia Hagen den Solopart des Dvorak Cellokonzert.

Julian Rachlin dirigeirt sehr ausladend, fast fuchtelnd und das geht selten gut, vor allem nach der Pause beim Glasunow lässt meine Konzentration massiv nach.


BESETZUNG

ORF Radio-Symphonieorchester Wien

Julia HagenVioloncello
präsentiert im Rahmen des Förderprogramms »Great Talent«

Julian RachlinDirigent

PROGRAMM

Modest Mussorgski

Morgendämmerung an der Moskwa (Chowanschtschina) (1872–1880)

Antonín Dvořák

Konzert für Violoncello und Orchester h-moll op. 104 (1894–1895)

***

Alexander Glasunow

Wremena goda »Die Jahreszeiten«. Ballett op. 67 (1899)


Aus der Wiener Zeitung:


Es war das erste Konzert des RSO, seit Anfang der Woche die aufgrund von ORF-Sparmaßnahmen geplante Einstellung des Klangkörpers bekannt wurde - die Nachricht sorgte seither für gehörigen Wirbel. Das Konzert im Konzerthaus wurde dadurch auch ein deutliches Signal für die Fortführung des Orchesters - von den Musikern selbst wie auch vom zahlreich erschienen Publikum und Konzerthausintendant Matthias Naske, der vor Beginn des Konzerts deutliche Worte zur Situation fand.
Den musikalischen Auftakt machte dann die stimmungsvolle Ouvertüre zu Modest Mussorgskis Oper "Chowanschtschina", die nach exzellenten Soli der Holzbläser in einem meisterhaften Pianissimo ausklang. Danach durfte sich mit Julia Hagen ein "Great Talent" als Solistin von Antonín Dvoráks Cellokonzert präsentieren. Wobei der Name dieses Förderprogramms mittlerweile schon eine Untertreibung darstellt. Nicht als Talent, sondern als große Solistin spielte Hagen den Solopart mit großer Feinsinnigkeit und Witz, gelangen besonders die kammermusikalischen Momente vorzüglich. Das Orchester schien sich zu Beginn noch nicht ganz im Tempo einig zu sein und klang unter Rachlins Leitung im Begleiten insgesamt etwas schwammig und ungenau.
In Alexander Glasunows Ballettmusik "Die Jahreszeiten" betonte Rachlin mit ausladenden Gesten dann auch äußeren Effekt, ließ das Stück aber eher kleinteilig zerfallen. An innerer Spannkraft schien es ihm - und in Folge dessen dem Orchester - zu mangeln.

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