Dienstag, 26. März 2019

Der fliegende Holländer, 25. März 2019, Volksoper


Die Volksoper kann auch entgegen den Gerüchten Wagner. Die Inszenierung unauffällig und nicht störend. Darüber ist man ja schon froh. Sehr beeindruckend der Chor der Holländer aus den Lautsprecher von hinten, Gruselstimmung
Erfreulich auch die Leistungen der Sänger. Sehr schön sang Meagan Miller als Senta. Eine Frau, die weiß was sie will und kein kleines Hascherl. Großartig auch Stefan Cerny als Daland, ein herrlicher Bass.Weniger gefallen hat mir Markus Marquardt als Holländer. An sich in Ordnung, nur echte Probleme beim Lagenwechsel! Vincent Schirrmacher ist nicht so meines. Die Stimme wirkt irgendwie sehr eng geführt. Szabolcs Brickner als Steuermann sehr schöne helle Stimme.
Großartig der Chor, er kommt uns viel besser vor als jener der Staatsoper.

Wenn man die Kritiken der Premiere gelesen hat, so ist auffallend, dass sich vor allem Meagan Miller offensichtlich gesteigert hat. Ihre Ballade war wirklich erschreckend (schön). Da lief einem schon die Gänsehaut herunter.


Zitat Peter Skorepa
Aber da will ich jetzt nicht nur negativ berichten: Trotz der insgesamt langweiligen Inszenierung sind dem Regisseur wenigstens die Chorszenen einigermaßen gelungen, besonders jene im mittleren Aufzug des pausenlosen Abends, in diesem stellt der Chor der Spinnerinnen in der Version von Aron Stiehl eine Art Lortzingschen Singschule dar mit einer, offenbar aus dem Preußischen zugezogenen und entsprechend unbarmherzigen und „schlagkräftigen“ Dirigentin. Das war eine köstliche Studie von Martina Mikelic als Mary, die mit Schlagstock und Bodenaufstampfen an den zuvor gefeierten Weltfrauentag erinnern konnte. Den Chor, im Mittelteil war er natürlich ohne Spinnräder ausgestattet, studierte Holger Kristen ein.
Man ertappt sich den ganzen Abend über immer wieder bei der Idee, warum man nicht Stefan Cerny als Holländer angesetzt hat – er hätte mit seinem prägnanten, hellen Bassbariton einen wirkungsvolleren Holländer abgegeben, während sowohl figürlich als auch stimmlich Markus Marquardt in seinem Büro als biederer Kauffahrteibetreiber und Handelsmann besser aufgehoben gewesen wäre. Aus dem Schicksal des „fliegenden Holländer“ wurde eher der „Tod eines Handlungsreisenden“, das Schicksal des Willi Loman. Und so lag diese Art der Besetzung den ganzen Abend etwas bleiern über der Aufführung.


Dominik Troger



Dirigent Marc Piollet
Regie Aron Stiehl
Bühnenbild Frank Philipp Schlößmann
Kostüme Franziska Jacobsen
Choreinstudierung  Holger Kristen 
Daland, ein norwegischer Seefahrer Stefan Cerny
Senta, seine Tochter Meagan Miller
Erik, ein Jäger Vincent Schirrmacher
Mary, Sentas Amme Annely Peebo
Der Steuermann Dalands Szabolcs Brickner
Der Holländer Markus Marquardt

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