Die Inszenierung ist großartig, die Transformation in ein "Inzest-Drama" zwischen Mutter und Sohn ist wirklich schlüssig, der Tod von Hans Heiling eigentlich logisch, denn ein König kann keine solche Niederlage erleiden ohne alles zu verlieren.
Die Besetzung ist hochkarätig, als erstes ist Angela Denoke zu nennen, eine sehr starke Frau und erotisch (ihr Alter sieht man ihr wirklich nicht an). Die Stimme grandios und beeindruckend, daneben Michael Nagy ein wunderbarer Hans Heiling. Er bringt alles mit, Ausstrahlung und Stimme. Stephanie Houtzeel ist eine sehr schön singende Mutter, die die verschiedenen Stimmungen (erst geldgierig, dann besorgt und schließlich stolze Mutter) sehr schön herüberbringt. Ihre Tochter Anna (Katerina Tretyakova) singt eigentlich schön, hat aber eine sehr unangenehme Schärfe in der Höhe. Ihr Geliebter Konrad (Peter Sonn) singt schön, technisch sind aber leider noch einige Schwächen zu bemerken.
Höchstes Lob gebührt dem Dirigenten Constantin Trinks, er ermöglicht einen spannende und animierten Abend sowie dem Arnold-Schönberg Chor.
Am besten gelungen sind die düsteren Szenen am Beginn und im Wald. Da komponiert Marschner weit über seine Zeit hinaus, hingegen ist das Maibaumaufstellen noch sehr in der deutschen Spieloper verhaftet.
Rolle
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Musikalische Leitung
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Constantin Trinks
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Inszenierung
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Roland Geyer
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Bühnenbild
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Herbert Murauer
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Kostüme
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Sibylle Gädeke
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Choreographie
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Ramses Sigl
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Licht
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Reinhard Traub
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Dramaturgie
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Elisabeth Geyer
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Die Königin
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Angela Denoke
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Hans Heiling
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Michael Nagy
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Anna, seine Braut
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Katerina Tretyakova
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Gertrude, ihre Mutter
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Stephanie Houtzeel
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Konrad
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Peter Sonn
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Stephan
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Christoph Seidl
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Niklas
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Patrick Maria Kühn
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Orchester
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ORF
Radio-Symphonieorchester Wien
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Chor
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Arnold
Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)
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