Buchbinder liegt mir nicht. Auch das Dirigieren als Solist bringt Qualitätsverluste
Der erste Satz vom Haydnkonzert zerfiel nach seinem Einsatz, dann wurde es besser. Der Mozart war gut, aber nicht den Erwartungen entsprechend. Beim Beethoven war mir eigentlich fad.
Interpreten
Wiener Symphoniker
Rudolf Buchbinder, Klavier, Leitung
Programm
Joseph Haydn
Konzert für Klavier und Orchester D-Dur Hob. XVIII/11 (1784 vor)
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester C-Dur K 503 (1786)
***
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur op. 15 (1795–1798)
Aus der Wiener Zeitung:
Aus der Wiener Zeitung:
Dass sich das Konzept eines dirigierenden Pianisten
bewähren kann, hat Daniel Barenboim mit der Staatskapelle Berlin gezeigt. Dass
es aber auch Schwierigkeiten birgt, liegt in der Natur der Sache. Bei der
Erfolgs-Kombination Buchbinder-Symphoniker werden beide Potenziale
ausgeschöpft, jenes des Gelingens wie jenes des Strauchelns.
Wobei die eigentlichen Wermutstropfen des Abends
weniger dem vereinzelt vorhandenen Auseinanderdriften geschuldet sind als mehr
der kaum vorhandenen musikalischen Eigeninterpretation Buchbinders. Denn schon
in Haydns Konzert für Klavier und Orchester in D-Dur, das er zwar sehr rund und
flüssig spielt, aber eben routiniert "abspult", fehlt es doch an
Charisma. Mozarts C-Dur-Konzert gestaltet er da nuancierter, hier funktioniert
auch das Zusammenspiel mit den Instrumentalsolisten tadellos. Dass er hier eine
eigene Kadenz spielt, verdeutlicht noch seine interpretatorische Ambition in
Sachen Mozart. Bei Beethoven C-Dur-Konzert allerdings rutscht er wieder
gefährlich in die Nähe der Teilnahmslosigkeit; nur mit Mühe kann man bei
Wiederholungen Variationsreichtum erkennen. Immerhin: Wenn das Orchester
gestaltet, erwächst ein Hauch von Poetik.
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