Donnerstag, 26. September 2019

Il Trovatore- Der Troubadour, 25. September 2019, Staatsoper

Ganz gut.
Vor der Pause relativ fad. Dirigat versuchte beschwingt zu sein, war es aber nicht. Nach der Pause mit viel mehr Schwung und Elan. Dann sogar sehr gutes Repertoire. Robert Frontali ist schon zu alt, die Stimme schon brüchig und er singt die Töne nicht aus. Yusif Eyvazov hat das bekannt komisch Timbre, singt aber sicher, lyrisch ist nicht so seins, aber die Stretta schmetterte er wunderbar. fand Michelle Bradley erst nach Pause wirklich zu ihrer Form. Sehr schöne Stimme und wenig Vibrato. Manhcmal aber etwas zu hauchig. Monika Bohinec mit einem "schwarzen" Alt. Soran Coliban ein guter Ferrando.

Valentino Hribernig-Körber
Manfred A. Schmid

Die Partie der von Luna und Manrico angebetete Leonore ist der amerikanischen Sopranistin Michelle Bradley anvertraut. Sie ist schon seit 1996 aktiv, wird aber noch immer als kommender Star angekündigt. Ob sie jemals zur ersten Riege aufrücken wird, muss nach ihrem Staatsopern-Debüt offenbleiben. Sie braucht sehr lange, bis sie die Möglichkeiten ihres sehr dunkel schattierten, mit einem starken Vibrato ausgestatteten Soprans voll ausspielen kann. So richtig gelingt ihr das erst im Duett „Miserere d’un alma già vicina“ mit Manrico und in ihrer anschließenden Cabaletta „Tu vedrai che amore in terra“. Da klappen auch die Registerwechsel, und ihre Gestaltung der Rolle nimmt Farbe an.
Yusif Eyvazov ist als Manrico 2017 schon an der Wiener Staatsoper eingesprungen, erst im Frühsommer hat er ihn – an der Seite seiner Ehefrau Anna Netrebko – in der Arena von Verona erneut gesungen. Dass sein Timbre sehr eigen ist, weiß man schon lange. Meist aber wird dann gerne auf die metallische Durchschlagskraft seiner Stimme und seine – gewissermaßen garantierte – absolute Höhensicherheit verwiesen. Dass er inzwischen um eine subtilere, emotional angereicherte Tongebung bemüht ist, wurde, konnte man zuletzt in Wien bei seinem Auftritt als Andrea Chenier zu Kenntnis nehmen. Doch jetzt hat es den Anschein, dass dafür sein Tenor an Volumen verloren und damit sein stärkstes Atout eingebüßt hat: Die St(r)ahlkraft klingt nicht mehr so überwältigend. Ob das im Zusammenhang damit steht, dass er stark abgenommen hat? Jedenfalls ist er alles andere als ein idealer Manrico. Natürlich schafft er das gefürchtete hohe C in der Cabaletta im Dritten Akt weiterhin auf Anhieb, doch so einigermaßen überzeugen kann er nur mit der Stretta „Di quella pira“. Eine karge Ausbeute für eine Besetzung der Titelpartie.

Dirigent Alberto Veronesi
Regie Daniele Abbado
Bühnenbild Graziano Gregori
Kostüme Carla Teti
Licht Alessandro Carletti
Regiemitarbeit Boris Stetka
Bühnenbild-Mitarbeit Angelo Linzalata
Il Conte di Luna Roberto Frontali
Leonora Michelle Bradley
Azucena Monika Bohinec
Manrico Yusif Eyvazov
Ferrando Soran Coliban
Ines Simina Ivan
Ruiz Carlos Osuna

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